Güterverkehrszentren sind makrologistische Schnittstellen mit einer Anbindung an die Verkehrsträger Straße und Schiene sowie teilweise an die Wasserstraße und den Luftverkehr. Darüber hinaus ist die neutrale Managementinstanz der GVZ-Trägerschaften bedeutsam. Mit diesen Merkmalen haben die GVZ-Standorte grundsätzlich ihre Standortattraktivität für Logistikdienstleister sowie für logistikintensive Produktions-, Zuliefer- und Handelsunternehmen unter Beweis gestellt. Trotz bestehender Unterschiede an den einzelnen Standorten haben sich die ursprünglich definierten Planungsprämissen, die sich u.a. in den Bund-/Ländergrundsätzen zu GVZ widerspiegeln, somit grundsätzlich bestätigt.
Beginnend mit dem GVZ Bremen (1985) hat sich in 25 Jahren ein GVZ-Netz mit insgesamt 35 Standorten in Deutschland entwickelt. Die GVZ-Landschaft ist sehr heterogen geprägt. Dies ist nicht nur auf den unterschiedlichen Beginn und erreichten Stand der GVZ-Entwicklung sowie auf die Größe des GVZ-Areals zurückzuführen, sondern wird ebenfalls durch die Nachfragesituation und Konzentration logistischer Leistungen in den jeweiligen Regionen sowie durch den Unternehmensbesatz an den Standorten bedingt.
In den Güterverkehrszentren sind insgesamt ca. 1.400 Unternehmen mit über 60.000 Beschäftigten angesiedelt. Herausragender Erfolgsfaktor ist dort die flächendeckende Etablierung von KV-Terminals. Die in den GVZ erreichten Verkehrsverlagerungen von der Straße auf Schiene und Wasserstraße tragen zu einer signifikanten Reduzierung von Schadstoffemissionen des Güterverkehrs bei.
Güterverkehrszentren sind leistungsfähige Konsolidierungspunkte der Logistik an der Schnittstelle Nah-/Fernverkehr, die auf einzelbetrieblicher Ebene eine Optimierung des Lieferverkehrs in die Innenstädte erleichtern und so verkehrsentlastende Effekte bewirken. In vielen Städten ist es durch die GVZ gelungen, Logistikanlagen aus Arealen mit erheblichen Nutzungskonflikten in die Güterverkehrszentren zu verlagern. Hierdurch können neue städtebauliche Handlungsspielräume und positive Effekte aus der arealen Verkehrsverlagerung erzielt werden. Darüber hinaus hat die Ausweitung von GVZ-Flächen für Neuansiedlungen zur Kanalisierung und Konzentration des Lkw-Verkehrs (Fernverkehr) in der Peripherie der Ballungsräume beigetragen.
Der Bereich „Grüne Logistik und nachhaltige Standortentwicklung“ wird auch in den Güterverkehrszentren zunehmend thematisiert. Die Lösungsansätze reichen von nachhaltigen Logistikimmobilien über den Einsatz umweltfreundlicher Fahrzeugtechnologien bis hin zu Bündelungskonzepten zur Innenstadtbelieferung (Citylogistik).
Eine ausführliche Darstellung dieses Themas findet sich auch in der Studie „Effekte der Güterverkehrszentren (GVZ) in Deutschland“, die von ISL (Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik) und LUB Consulting GmbH für das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung erstellt wurde.
Deutsche GVZ-Gesellschaft mbH
Dr. Thomas Nobel
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Steffen Nestler
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